Kupplungsglocke - Lagerwechsel: Bebilderte Anleitung

    • Kupplungsglocke - Lagerwechsel: Bebilderte Anleitung

      Hallo,

      da ich jetzt schon des öfteren mitbekommen habe, wie einige das Lager am Kupplungskorb wechseln, bzw. die Glocke wieder einpressen, und mir es dabei die Haare aufstellt wie dies geschieht, habe ich mich entschlossen auch hierfür eine Anleitung zur Verfügung zu stellen.

      Vorwort:

      Natürlich hat nicht jeder eine Presse zuhause, ich im übrigen auch nicht, aber Hammer und ähnliche Gerätschaften haben hier wirklich nichts zu suchen ;)
      Da werden oft neue Lager und Glocken mit dem Hammer eingeschlagen und beschädigt, keine Ahnung was sich hier die Leute denken....wenn überhaupt :whistling:

      Ich habe mir hierzu ein paar kleine Hilfsmittel drehen lassen, womit das in Kombination mit einem Schraubstock sehr einfan von statten geht. Kostenpunkt hierzu ca 20.- EUR in die Kaffeekasse ;) Das sollte jeden Wert sein wenn man sich die Lagerpreise so ansieht :D





      Als erstes solltet ihr an der Außenseite der Glocke den Segering mittels dem richtigen Werkzeug entfernen:





      Zum rausdrücken der Glocke aus dem Korb, kommt mein Aluring zum Einsatz. Auf der anderen Seite habe ich eine kleine Nuß aus dem Werkzeugkasten, die in die Glocke greift. Das ganze gerade in den Schraubstock spannen und zusammendrehen....klack und die Glocke ist aus dem Lager gedrückt ;)



      Auf der Innenseite des Korbes, muss jetzt der große Segering entfernt werden um das Lager überhaupt aus dem Korb drücken zu können.



      Hierzu kommt mein Aluring wieder zum Einsatz, um den Korb auf der Innenseite nicht zu beschädigen. Für die Außenseite habe ich mir ein passendes Stück drehen lassen, das ich das Lager schön von außen her rausdrücken kann.



      Jetzt habt ihr alle Teile des Puzzles vor euch liegen :D



      Jetzt das neue Lager nehmen und in den Korb setzten. Meist rutscht das Lager ein paar mm in den Sitz was das eindrücken für uns erleichtert. Hier wird oft schon der erste Fehler gemacht und das Lager am Innenring beim eindrücken belastet, das ist natürlich sehr schlecht :wacko: Entweder ihr lasst euch auch was Zaubern, oder ihr nehmt eine große Nuß aus dem Werkzeugkasten, der auf den Außenring des Lagers aufsitzt, und in den Lagersitz des Korbes passt. Hier habe ich schon die schlimmsten Sachen gesehen.... altes Lager drauflegen, und immer feste mit dem Hammer drauf :cursing: Guten Nacht....



      Das auch hier nichts beschädigt oder verkratzt wird, kommt eine Aluleiste zwischen Korb und Schraubstock.



      Jetzt gehört der große Segering wieder eingesetzt. Auch hier ist es wichtig das richtige Werkzeug zu benutzen, um das Lager nicht zu beschädigen. Auch hier habe ich die wildesten Sachen erlebt. Da wird verzweifelt versucht den Ring mittels Schraubenzieher einzubringen, nach dem ersten mal abrutschen ist die Abdeckung des Lagers verbogen und damit unbrauchbar....





      Setzt jetzt die Glocke in das Lager, auch diese sollte ohne Kraftanstrengung ein wenig in das Lager schlüpfen.



      Beim Eindrücken der Glocke in das Lager ist es sehr wichtig, das der Innenring des Lagers von der Vorderseite gestützt wird. Sonst geht der komplette Druck beim eintreiben auf das Lager und ihr könnt wieder von vorne anfangen , da das Lager dabei einen Knax wegbekommt ;( Auch hierzu habe ich ein Teil drehen lassen, was sich aber auch mit einer passenden Nuß erledigen lässt.
      Den Schraubstock nicht an der Glocke ansetzten, da diese sonst beschädigt und damit unbrauchbar wird. Hier könnt ihr alles nehmen was passt und zentriet ansetzten.



      Jetzt müsst ihr nur noch den kleinen Segering an der Außenseite aufsetzten und fertig. Auch hier muss darauf geachtet werden das ihr das Lager im Falle eines abrutsches nicht beschädigt ;)



      Bei Modellen, die eine Wasserpumpe vorne antreiben, entfällt der Part mit dem vorderen Segering, da diese mit dem Wasserpumpenrad und dem Ritzel gehalten werden und somit diesen Ring nicht haben.

      Nach längerem überlegen, habe ich mich entschlossen die Maße für die angefertigten Teile nicht online zu bringen, da jeder selber mal seinen Grips ein wenig einschalten und aktiv werden kann.
      Mir ging es hauptsächlich darum, die Information rüber zu bringen, auf was man aufpassen muss, da das Wissen anscheinend bei einigen fehlt ^^

      LG

      Roland

      PS: Im übrigen gibt es auch eine mobile Einheit für die Kartbahn, womit man alles ohne Schraubstock direkt vor Ort problemlos wechseln kann :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ExOdUs ()

    • Saubere Arbeit Roland!
      Allerdings muß ich hier mal wieder rumnörgeln. Der erste Teil, mit dem rauspressen der Glocke, ist wirklich super. Ich kann nur nicht nachvollziehen, warum viele das Lager in den Alu-Korb pressen.
      Jeder macht sein Motorgehäuse warm und die KW-Lager kalt, damit sie schön in den Sitz fallen und der Lagersitz nicht bei diversen Preß- und Schlagmethoden beschädigt wird, aber beim Kupplungskorb (der auch nicht gerade billig ist) scheint das Ganze keinen zu interessieren. Da werden die Lager einfach reingedrückt. Verstehe ich nicht.




      Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Moppeds die aus China sind!
    • Hallo Igel,

      nörgeln ist immer gut ;) Und erwärmen des Korbes ist nie falsch. Allerdings ist mir bist jetzt das Lager nach dem Erwärmen noch nie von selbst in den Sitz gefallen, zumindest nicht beim Kupplungskorb. Vom Erwärmen des Lagers, für das Einpressen der Glocke in das Lager würde ich allerdings abstand halten, da die Lagerabdeckung bei RSL oder RSH relativ empfindlich sind.

      Für die Schnellspannvorrichtung vor Ort (nicht auf den Bildern zu sehen) kann man das Erwärmen leider knicken, da in der Regel keiner einen Bunsenbrenner oder einen elektrischen Heißluftföhn dabei hat.

      Bis jetzt habe ich schon etliche Lager gewechselt und auch ohne Erwärmen hat der Lagersitz noch nie gelitten.

      Im übrigen habe ich immer 3 komplette AC´s dabei. 2x mit 80 mm (eine verbaut, die andere als Ersatz) und eine die auf den Bildern zu sehen ist mit 78 mm. Die ist aber noch nie zum Einsatz gekommen, da ich immer wieder zu faul bin die AC zu wechseln :whistling:

      LG

      Roland
    • Ich mach den Korb immer auf einer alten Herdplatte heiß, da funzt das dann super. Das Lager würde ich auch nicht heiß machen, da ist das aufpressen auf die Glocke auch kein Problem. Nur bei dem Alu-Sitz vom Korb mach ich mir so meine Sorgen, da kann schnell mal was schief laufen. Ich hab da auch lieber Ersatz dabei, als dann auf der Strecke mit dem Brenner rum zupopeln.




      Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Moppeds die aus China sind!

    • Zitat von ExOdUs:
      Natürlich hat nicht jeder eine Presse zuhause, ich im übrigen auch
      nicht, aber Hammer und ähnliche Gerätschaften haben hier wirklich
      nichts zu suchen ;)



      ja wie man braucht doch nicht zwingend ne presse für die lagermontage, man nimmt nen hammer und die passenden schlaghülsen, ein passendes stück plangedrehtes rohr tuts aber auch

      irie
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    • 1. Ist das Thema fast ein Jahr alt...
      2. Hat er keine Presse verwendet, sondern einen Schraubstock. Du kannst probieren, mit dem Rohr zu pressen, aber der Hammer eignet sich nicht, da Du die Lager nicht gleichmässig triffst und sie verbiegen können! Bei rolands Methode ist das (ausser wenn Du dich saublöde anstellst) so gut wie unmöglich!

      Ein gutes Tutorial, wie gewöhnt!

      Gruss
      Ivan

    • 1. bin ich vom fach du brauchst mich nicht belehren
      2. gibt es sog. "Aufschlagkoffer", sie enthalten einen hammer mit kopf aus teflon und aufschlaghülsen in den verschiedensten größen, nur sind solche koffer arschteuer

      es ist also eine völlig normale sache bei ner lagermontage mit dem hammer zu arbeiten

      gruß scany
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    • scany schrieb:

      es ist also eine völlig normale sache bei ner lagermontage mit dem hammer zu arbeiten

      Schlägst du jedes Lager mit dem Hammer ein? :pinch:
      Mit einem Hammer schlägst du nie winklig auf das Lager, somit verkantet es!
      Bei Lagersitzen aus Alu, kann da schon jede Hilfe zu Spät sein!
      Hobby ist wenn man mit dem größtmöglichen Einsatz von Zeit und Geld
      den größtmöglichen Spaß mit dem wenigsten Nutzen hat. :thumbsup:


      Die meisten Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Munde zu sprechen,
      doch sie haben keine Bedenken es mit leerem Kopf zu tun.

      Oscar Wilde
    • @Pocketracer84: sag mal, ließt du eigentlich was über dem gequoteten satz von mir steht...?????


      ich schlage mit keinem hammer direkt auf ein lager, ich benutze aufschlaghülsen bei denen sich die kraft über den gesamten durchmesser verteilt!!!!!
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    • Mir persönlich ist es egal, wie ihr euer Material behandelt :D

      Und scany, du hast recht, das es Aufschlaghülsen für Lagermontage gibt. Nur ist das bei Alu so eine Sache.... Du bekommst diese nie 100%ig gerade in den Lagersitz. Du verkantest das Lager mit jeden Schlag den du ansetzt. Irgendwann ist das Lager dann komplett drin und mit ein paar gezielten Schlägen auch am richtigen Fleck :D Allerdings muss das Lager auch mal wieder raus, und dann achte mal auf den Lagersitz, wie dieser aussieht ;)

      LG

      Roland

      PS: Aber jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält! Ich spreche hier niemanden dagegen, sondern zeige nur auf, wie man es machen sollte ^^
    • ich montiere unter anderem hochdruckpumpen und elktromotoren, beide gehäuse sind aus alu-guss, ich benutze dabei immer aufschlaghülsen und die lager "gleiten" schon fast in den sitz, das prinzip dass sich die kraft über den gesamten duchmesser verteilt funzt schon.
      und das obwohl ich die mölichkeit zum pressen hätte

      vorraussetzung is halt dass die kraft am gesamten umfang und NUR an dem ring, der den festen sitz hat aufgebracht wird, das gilt für montage und demontage gleichermaßen. :thumbsup:
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