Kartbahn vor dem aus ? ( 28. November 2008 - 05:54 )
Nach sehr vielen positiven Reaktionen auf die Wiedereröffnung der Kartbahn Arnstadt / Rudisleben, gibt es Gegenwehr aus der unmittelbaren Nachbarschaft – in Form der Gemeinde Rudisleben.
Ein bezeichnender Presse-Artikel der „ Thüringer Allgemeine „ vom 14.11.2008 beschreibt die Stimmung vor Ort.


Kartbahn steht vor dem Aus

Einen Formel-I-Weltmeister wie Michael Schuhmacher wird es aus Thüringen wohl nicht
geben, zumindest nicht aus Rudisleben.
Denn für die dortige Kartbahn dürften die letzten Stunden geschlagen haben.
So wollen es jedenfalls die Einwohner.

Von Wolf-Dieter BOSE


Der Saal des Feuerwehrgerätehauses in Rudisleben platzte zur Einwohnerversammlung am
Mittwochabend aus allen Nähten. Sicherlich auch deshalb, weil es um die Zukunft der
Kartbahn ging.
Kurz nach der Wende war sie angelegt worden, doch zu Anfang des Jahres
wurde der Mietvertrag mit dem alten Betreiber aufgelöst.
Er hatte finanzielle Probleme, die Anlage rentierte sich nicht mehr.
Zugelassen waren nur die kleineren Wagen, doch zuletzt fuhren immer mehr von den großen Rennkarts ( und die machten auch deutlich mehr Lärm.
Nun hat die Stadt einen Vertrag mit einem bundesweit tätigen Profiteam geschlossen, das die Bahn sozusagen als Fahrschule für künftige Rennfahrer etablieren will. Nach der Wende waren wir blauäugig, wollten dem Fortschritt nicht im Wege stehen. Doch jetzt wissen wir, welch enorme Lärmbelästigung das bringt, kritisierte Ortsbürgermeister Joachim Lindner unter dem Beifall der Anwesenden.
Da stand der junge Mann aus Gotha, der sich für die Bahn und den neuen Betreiber einsetzte, auf verlorenem Posten. Auch die Versicherung, dass die Strecke kaum am Wochenende genutzt und die zulässigen Grenzwerte eingehalten werden, nützte nichts.
Wir haben schon genug Belastungen, wir wollen die Bahn nicht! war die einhellige Meinung der Einwohner.
Zumindest der anwesenden.
Folglich will Bürgermeister Hans-Christian Köllmer nun versuchen, anständig aus dem Vertrag
herauszukommen und das Gelände anderweitig zu nutzen.

Quelle : Thüringer Allgemeine vom 14.11.2008