Hauptdüsengröße Original Krachervergaser

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    • Hauptdüsengröße Original Krachervergaser

      Hey, ich war lange nicht mehr hier im Forum, da ich einen Roller habe und deswegen meine Pocketbikes in der Ecke standen. Ich bin grade dabei den einen Krachermotor fertig zu machen, nur wollte ich den Vergaser auf einen anderen Luffi mit mehr Luftdurchlass abstimmen. Meine Frage ist jetzt, welche Hauptdüse ist original in den Krachervergasern verbaut, ich konnte nämlich an der Düse selber nichts ablesen. MfG Ben
    • Hast du den Motor schon mal richtig laufen gehabt und danach das Kerzenbild beäugt?? :suche:

      Genaue Düsengröße kann ich dir jetzt auch nicht sagen, aber nach der Faustformel:

      (Vergaserdurchmesser x 5) + 5% -> Düsengröße

      z.B. (15 x 5 ) +5% -> 78/79 düse

      also wäre hier bei dem Beispiel ein Satz von 75 -> 83 zum Einstellen optimal.



      Gruß
      Reinhold
      Ordnung ist nur etwas für dumme Menschen, denn nur das wahre Genie überblickt das Chaos.
    • Standard- Kracher Vergaser ist ein 12/14 er ( 12 mm ) mit 64 HD . :thumbup:

      Diese " speziellen" Düsen sind dann nur noch als 4-er Satz erhältlich.

      Alle China Düsen sind immer ohne Größenbezeichnungen ! ( wie auch die Gewindesteigung unterschiedlich ist , zu den Dellorto Düsen )

      Gruß

      Driver
      Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiss alles besser.
      ( Sokrates )

      " Der Laie kennt es nicht und der Dumme denkt, es muß so sein ! ! ( ...oder war es doch umgekehrt ??!!
      ;) )
      ( Altes Zitat von Pappi )
    • Eine Frage noch an Reinhold, für was für einen Motor mit welchem Luftfilter und welcher Größe(40ccm, 50ccm, 70ccm) gilt denn diese Faustformel?


      Gilt in der Regel für jeden Motor egal wieviel ccm mit Originalbestückung.(Vergaser,Luftfilter,Auspuff)
      Bei Änderung dieser Komponenten ist der Vergaser wieder neu ab zu stimmen.
      Deswegen auch eine größere Auswahl an Düsen besorgen um einen weiteren Bereich abdecken zu können.


      Hier mal ein Auszug zur Vergasereinstellung:
      trifft leider nicht alles auf deinen Original Chinagaser zu, da du ja nur über die Hauptdüse diesen verändern kannst.



      Vergaserabstimmanleitung Dellorto PHBG 19mm Racing Black Edition


      (und
      natürlich auch andere Vergaser)






      Um
      Motorschäden vorzubeugen und die optimale Leistung zu erzielen ist
      das Abstimmen des Vergasers notwendig.






      Ein
      großes Missverständnis besteht in der Annahme, dass sich die
      Leistung des Motors durch den Verbau einer größeren Hauptdüse
      steigert, wodurch ja mehr Benzin in den Motor gelangt. So einfach ist
      das ganze leider nicht.






      Es
      ist zwar richtig dass man durch eine höhere Füllung des Zylinders
      mehr Leistung erreicht, den Füllgrad kann man aber nur durch den
      Verbau eines größeren Vergasers (Bohrung) erhöhen, nicht aber
      durch den Einbau einer größeren Hauptdüse.






      Durch
      den Unterdruck der entsteht wenn der Kolben nach oben wandert, öffnen
      sich die Membrane und durch den Vergaser wird ein Benzin- Luftgemisch
      angesaugt. Das Benzin wird durch den entstehenden Sog durch die
      Hauptdüse zerstreut und der Luft beigemengt. Sobald der Kolben
      wieder nach unten wandert entsteht im Kurbelgehäuse ein Überdruck,
      der den Ansaugvorgang beendet und die Membrane schließt.






      Eine
      saubere und effiziente Verbrennung findet statt wenn das Verhältnis
      zwischen Luft und Benzin bei 15:1 liegt, also 15 Teile Luft und 1
      Teil Benzin. Man spricht hier vom sogenannten
      „stöchiometrischen“
      Wert. Die Kunst beim Vergaserabstimmen liegt darin in allen
      Vergasereinstellungen (Leerlauf, ¼ Last, Halblast, ¾ Last und
      Vollast) dieses Gemischverhältniss zu erreichen.






      Hinweis:
      Beim Begriff Vergaser meine ich das Gemischverhältnis und meine das
      Gemisch Luft: Benzin,
      es
      hat nichts mit dem Mischverhältnis Benzin:2-Takt Öl zu tun
      .





      Nun
      kommen wir von der Theorie allerdings zum praktischen Teil, der
      Einstellung.






      Wird
      die Hauptdüse zu groß gewählt, befindet sich zu viel Benzin im
      Luftanteil. Man spricht von einem zu
      „fetten“
      Gemisch. Der Motor hat weniger Leistung, neigt zum stottern (wie wenn
      man mit gezogenem Choke fährt) und die Zündkerze verrußt ständig,
      leicht erkennbar an der schwarzen Zündkerze. Kaputt machen kann man
      mit dieser Einstellung allerdings nichts, der Motor hat nur keine
      optimale Leistung und der Verbrauch geht massiv in die Höhe. Zudem
      kommen noch die Kosten für ständig neue Zündkerzen hinzu.






      Wird
      die Vergaserdüse zu klein gewählt, befindet sich zu wenig Benzin im
      Luftanteil. Man spricht von einem zu
      „mageren“
      Gemisch. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Der Motor hat zwar
      sehr gute Leistung, aber der Zylinder überhitzt bei zu magerer
      (heißer) Verbrennung. Folge ist meist der berüchtigte Kolbenklemmer
      (Kolbenreiber) und ständiger Verschleiß des Zylinders. Eine zu
      magere Bedüsung erkennt man am besten am Zündkerzenbild (weißer
      Isolator und graue Elektrode), oft stirbt der Motor nach längerer
      Vollgasfahrt einfach ab, und lässt sich erst nach dem er wieder
      abgekühlt ist starten. Unruhiger Lauf im Leerlauf (Motor dreht
      selbstständig hoch) ist ein weiteres Zeichen. Eine optimale
      Verbrennung erkennt man am besten an einem sauberen Kerzenbild mit
      einem rehbraunen Isolator und einer freigebrannten Elektrode.






      Zur
      Einstellung solltet Ihr wie folgt vorgehen:






      Die
      Vergaser sind bereits für Serienzylinder vorabgestimmt, meist reicht
      eine Anpassung der Hauptdüse. Am besten Ihr baut eine sehr große
      Hauptdüse ein, sollte der Motor nun bei Vollgas stottern, dann düst
      Ihr in 5er Schritten runter bis der Motor bei Vollgas sauber läuft.
      Jetzt solltet Ihr mit Zwischengrößen noch etwas genauer abstimmen.
      Am Anfang solltet Ihr öfters ein genaues Auge auf eure Zündkerze
      werfen.






      Sollte
      der Motor bei 1/4 – 3/4 Gas stottern oder nicht richtig Gas
      annehmen, liegt der Fehler an einer falschen Aufhängung der
      Vergaserdüsennadel. Zum Einstellen baut die Nadel aus (Deckel oben
      abschrauben). Am oberen Ende der Nadel befinden sich Kerben. In einer
      dieser Kerben steckt der Nadelclip (kleiner Sicherungsring). Nehmt
      diesen aus der Kerbe heraus, seit aber vorsichtig da der Clip sehr
      klein ist und gerne davon springt, solltet Ihr ihn verlieren werdet
      Ihr ihn wahrscheinlich so schnell nicht wieder sehen. Wenn Ihr den
      Clip eine Kerbe tiefer setzt wird das Gemisch im Bereich 1/4 – 3/4
      Gas fetter, setzt man den Clip eine Kerbe höher und die Nadel damit
      tiefer wird das Gemisch magerer. Wenn Euer Motor vorher zum stottern
      neigte, müsst Ihr den Clip höher setzen, wenn er kein Gas annimmt,
      setzt Ihr den Clip tiefer.






      In
      ganz seltenen Fällen ist die Nebendüse zu klein oder zu groß.
      Erkennen könnt Ihr dass daran, dass Ihr losfahrt und Euer PBike
      nicht hochdreht, in diesem Fall ist die Nebendüse viel zu klein.
      Stottert der Motor bis etwa ¼ Gas ist die Düse zu groß.






      Seitlich
      am Vergaser befinden sich noch zwei Einstellschrauben. Mit der
      Großen, die mit einer Feder gesichert ist, regulierst du die
      Drehzahl im Leerlauf, mit der Kleinen die Gemischzusammensetzung im
      Standgas.

      Um einen optimalen und runden Leerlauf zu erzielen wie folgt vorgehen.
      Die Standgasschraube ganz hinein drehen und mit der Gemischschraube
      entweder durch hinein oder herausdrehen auf die höchste Drehzahl im Standgas einstellen.
      Danach durch herausdrehen der Standgasschraube das gewünschte Drehzahlniveau justieren.




      Das
      ganze hört sich zwar alles extrem kompliziert an, ist es aber gar
      nicht. Also nicht abschrecken lassen denn die nachher resultierende
      Mehrleistung Eures PBikes entschädigt den ganzen Aufwand auf jeden
      Fall.






      Anmerkungen:





      Die
      Vergasereinstellung ist bei jeder Veränderung am Motor, wie
      Zylinderwechsel und Auspuffwechsel neu vorzunehmen, bei anderen
      Veränderungen je nach Bedarf.



      Leider
      kann ich aus dieser Position keine Empfehlungen geben welche Düsen
      Ihr verwenden solltet, da zu viele Faktoren in die passende
      Abstimmung mit einfließen.






      Diese
      Anleitung dient lediglich als Hilfestellung zur Vergasereinstellung,
      solltet Ihr maximale Leistung bei minimaler Lebensleistung wünschen,
      empfehlen ich die Vergaserabstimmung etwas magerer zu machen, Ihr
      solltet hierbei allerdings die Grenzen des möglich kennen und wissen
      dass Euer Zylinder nach kurzer Zeit reif für den Müll sein kann.






      Gruß

      Reinhold
      Ordnung ist nur etwas für dumme Menschen, denn nur das wahre Genie überblickt das Chaos.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Freddy4me ()

    • Hallo, die Anleitung ist echt super, allerdings wusste ich das schon. Aber trotzdem vielen Dank für die Antwort, aber ist das nicht unlogisch? Ein Motor beispielweise mit 17,5 Vergaser einmal mit 50ccm und einmal mit 70ccm braucht doch eine komplett andere Bedüsung, Oder hab ich irgendetwas falsch verstanden? MfG Ben