Ueberstroemer, Gasfluss

    • Ueberstroemer, Gasfluss

      Hallo,

      mich interessiert, warum und wie der Einstroemwinkel des Gases in die Brennkammer gestaltet wird.
      Ich las einmal, dass frueher der Gasstrom des einstroemenden Gases (durch Gestaltung der Ueberstroemer) so gelenkt wurde, dass dieser nicht waagerecht sondern in Richtung Kerze eingeleitet wird.

      Dies scheint heute wohl nicht mehr so gemacht zu werden. Beim Reinigen (nach dem Bearbeiten des Zylinders fuer eine C1->Dicke Berta angepasst an Motorblock) mit Wasser fiel mir folgendes auf:

      1.) Die vom Auslass gesehenen hinten liegenden Ueberstroemer leiten das Gas ziemlich genau waagerecht in Richtung des gegenueberliegenden Ueberstroemers.

      2.) Die dem Auslass naeheren Ueberstroemer leiten das Gas waagerecht in Richtung des gegenueberliegenden hinteren Ueberstroemers

      3.) Der Stuetzstroemer leitet das Gas recht steil Richtung Zuendkerze (das kann man ja auch ohne den "Wassertest" erkennen).

      Auf Wunsch kann ich auch ein paar aussagekraeftige Bilder uploaden, an denen man am "Wasserstrahl" recht gut erkennt, in welche Richtung der Gasfluss geleitet wird.

      Warum werden die Gase eher in den hinteren Teil und nicht in die Mitte geleitet? Soll die Verbrennung bewusst eher im hinteren Teil (also der dem Auslass zugewandten Seite) stattfinden?

      Warum werden heute die Gase anscheinend waagerecht zum Kolben eingeleitet?

      Welchen Oeffnungs-Winkel spendiert man idealerweise dem Stuetzstroemer (den dieser ist nicht auf der gleichen Hoehe wie die Ueberstroemer)?
      Warum hat der Stuetzstroemer einen anderen Oeffnungswinkel, welcher waere im Verhaeltnis zu den Ueberstroemern bei der C1 ideal?

      In welchem Winkel sollte das Gas, welches durch den Stuetzstroemer gefuehrt wird, in den Kopf eingeleitet werden?

      Durch das Anpassen der Ueberstroemer an den Block aendert sich auch dessen Volumen (Querschnitt) etwas. Ist das nachteilig? Welche Flaeche oder Volumen sollten Ueberstroemer im Verhaeltnis zum KW-Gehaeuse (oder anderen Groessen) haben?

      Gruss Christian
    • Habe noch nicht weiter recherchiert, aber sind beim Schnuerleprinzip nicht nur 2 Ueberstroemer und ein Auslass beteiligt?
      Ich nahme auch an, dass dort der Gasaustritt aus den Ueberstroemern nach schraeg oben und auf die "Rueckseite" gerichtet geschieht?

      Werde mal bei Wikipedia schauen.

      Gruss Christian

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von cwoern ()

    • Das Buch von Bell habe ich auch. Aber auch dort wird gezeigt, dass das Schnuerle-Prinzip so funktioniert, dass die Gase aus den Ueberstroemern kommend and die Zylinderrueckwand geleitet werden (waagerrecht oder nach oben gerichtet?).
      Das aber scheint (wenn mein "Wasserstrahltest" ueberhaupt aussagekraeftig ist) ja an meinem C1-Zylinder nicht so zu sein. Hier treffen die Gassaeulen kommend aus den Ueberstroemern ja aufeinander.

      Gruss Christian
    • Tach Cwoern

      Hier treffen die Gassaeulen kommend aus den Ueberstroemern ja aufeinander.


      Das sollen sie doch auch um sich aufzurichten. Nach hinten gerichtet, in Auslaßnähe mehr nach hinten...je weiter vom Auslaß weg weniger nach hinten gerichtet......Treffen sie sich...richten sich auf....der Dritte mindert ein auftreffen an der Zylinderwand und ein Verlaufen des Strahls....
      Als kompakter Strahl gehts nun in Richtung Kopf....während vorne das Altgas entweicht wird von "Hinten u. Oben" geschoben.
      Das Frischgas soll keinesfalls den Altgaskern "Umspülen" und auch nicht direkt in "Ihn" hineinschießen.
      Raus das alte Zeugs...rein das neue u. zwar so viel wie möglich. Wenn sich das Zeug vermischen sollte wird mit in den Auslaß gerißen. Wird das Altgas umspült das Gleiche....das Zeug landet im Auslaß.

      Auf die schnelle u. grob formuliert :)

      Gruß Thomas
      [CENTER][/CENTER]
    • Hmm, sollen denn die Gassaeulen weiter hinten und schon in gewisser Hoehe aufeinanderprallen um sich dann aufzurichten, oder richten die sich aus der waagerechten auf?
      Ich verstehe das Prinzip so, dass der Gasstrom schon leicht nach oben und hinten gerichtet erfolgt, die Saeulen zusammentreffen und von dort auf diese Weise das Altgas herausgedrueckt (Spuelen) werden soll. Ist das so?

      Aber wenn wie an meinem Zylinder die Gassaeulen der hinteren Ueberstroemer waagerecht direkt aufeinander zuschiessen, bzw. die vorderen waagerecht auf die hinteren gerichtet sind, durchmischen die doch das Altgas, statt es von hinten herauszudruecken?

      Werde heute Abend mal die Bilder hochladen, vielleicht erkennt man dann besser meine Frage, ob mein Zylinder die Umkehrspuelung erfolgreich verrichten kann.

      Gruss Christian
    • Tach
      Ich suche gerade einen Beitrag...Gedanken zum Fünfkanäler LK..kann nur noch Stunden dauern :)
      Ich meine der würde auch hier stehen....oder doch nicht?
      Wer sucht der Findet....stand aber woanders...

      So ein 5 Kanäler steckt mir schon seit geraumer Zeit im Kopp

      Gedankenspiel zum 5. Kanäler

      Die Hauptströmer blasen mit ca. 15° über den Kolbenkoden und mit 120° nach hinten



      Der Dritte mit ca. 55 bis 60° recht steil nach Oben u. wurde nachträglich eingebracht...mittlerweile gehörts zum Standartgefummel :)



      Deine beiden Zusätzliche Strömer könnten doch dann mit ca. 40-45° nach Oben blasen und mit ca. 160° nach Hinten. Als Bezugspunkt dient in diesem Beispiel der Kolbenboden zur senkrechten Zylinderwand..das soll heisen 15° sind Flach..40-45° etwas Steiler und 55-60° sehr steil. Die Zylinderwand währen ganze 90°. Je weiter vom Auslaß entfernt desto größer der Winkel nach Hinten aber auch nach Oben.
      Man macht sich mittlerweile ernsthafte Gedanken um das Thema.
      Basis wird wohl der 14K Projekt Zylinder werden.

      Kleines Edit...ich versaue lieber meinen neuen BB :)



      Gruß Thomas

      Gruß Thomas
      [CENTER][/CENTER]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von WBM ()

    • So, nun mal zwei Fotos. Ist allerdings auch nicht ganz einfach, ein vernuenftiges Bild zu schiessen, ein Film waere wohl besser.

      Wie auch immer, man kann erkennen, dass der Ueberstroemer, der sich naeher am Stuetzstroemer befindet, nahezu gerade in die gegenueberliegende Seite schiesst.
      Der Ueberstroemer, der sich naeher zum Auslass befindet, lenkt sein Gas (oder hier Wasser) ziemlich genau auf den hinteren gegenueberliegenden Ueberstroemer, hier allerdings nicht direkt ins Fenster, sondern hoeher. Also ein Gasfluss allenfalls im hinteren Drittel, aber kein offensichtliches "Abprallen" an der Zylinderrueckseite?!

      Das weicht doch schon vom Schnuerle-Prinzip ab, wo der Gasstrom auf die Zylinderrueckseite (siehe auch WBMs Bild) gelenkt wird?!
      Fuer mich sieht das ganze eben eher so aus, als wuerde das Altgas vermischt, statt herausgedrueckt.

      Nun also zu meiner ursprünglichen Frage:
      Ist das korrekt so?
      Welche Rolle spielt der Stuetzstroemer in diesem vermeindlichen oder echten Spuelvorgang?
      Gehe ich einmal vom Oeffnungswinkel der Ueberstroemer meines alten Zylinders aus (141 Grad) aus, wieveil Grad sollte der des Stuetzstroemers betragen?

      Gruss Christian






    • Die Idee von Herrn Schnürle war nur, dass sich die Frischgasströme der gegenüber liegenden Überströmer aneinander aufrichten sollen. Dass man das heute sehr viel differenzierter ausbildet und einen Boostkanal mit vorsieht, ist die Folge weiterer detailierter Erkenntnisse über die Spülung im Brennraum.
      Also:
      Grundprinzip = Schnürlespülung
      4 HÜs + Boostkanal = Weiterentwicklung
    • Original von ixarus
      Die Idee von Herrn Schnürle war nur, dass sich die Frischgasströme der gegenüber liegenden Überströmer aneinander aufrichten sollen. Dass man das heute sehr viel differenzierter ausbildet und einen Boostkanal mit vorsieht, ist die Folge weiterer detailierter Erkenntnisse über die Spülung im Brennraum.
      Also:
      Grundprinzip = Schnürlespülung
      4 HÜs + Boostkanal = Weiterentwicklung


      Aber seine Idee war doch, dass das einstroemende Frischgas das verbrannte herausdrueckt, im Idealfall dies zu 100% und ohne Frischgas zu verlieren.
      Bei seiner Ursprungsidee wurde der Frischgasstrom nach hinten gerichtet auf die Zylinderwand, so dass diese zusammentrafen und dann den Spuelvorgang einleiteten?

      Das was ich (vielleicht falsch) im Wasserstrahltest bei meinem Zylinder erkenne ist dann eine Weiterentwicklung? Da sieht es doch so aus, dass das Gas durchmischt wird?
      Oder uebernimmt der vorab aktive Stuetzstroemer das Herausspuelen des Altgases und die Hauptueberstroemer haben einzig die Aufgabe den dann "leeren" Brennraum auf geschickte Weise (also mit waagerecht aufeinanderprallenden Gassaeulen) mit Frischgas zu fuellen?

      Falls dies das Ziel ist, wuerde mich interessieren, wie sollten Oeffnungswinkel der Ueberstroemer und des Stuetzstroemers theoretisch gestaltet sein, welches Verhaeltnis zueinander oder zu anderen Groessen oder Variablen. Wie und in welchem Winkel sollte das Gas in den Brennraum gelenkt werden, welche Rolle spielen dann flache oder gewoelbte Kolben, welche Volumen oder Querschnitte sollten die Ueberstroemer zu welchen anderen Groessen haben?

      Gruss Christian
    • RE: Ueberstroemer, Gasfluss

      Original von cwoern
      Warum werden die Gase eher in den hinteren Teil und nicht in die Mitte geleitet? Soll die Verbrennung bewusst eher im hinteren Teil (also der dem Auslass zugewandten Seite) stattfinden?

      wie wbm schon sehr schön erklärt hat startet der spülvorgang "hinten unten" und breitet sich von dort aus über "hinten oben" nach "oben" und "oben vorn", und von dort richtung auslaß. die einzelströme werden so gelenkt, daß nirgendwo im zylinder "tote ecken" entstehen, in denen altgase zurückbleiben können, und daß die einzelströme möglichst "positiv" miteinander interagieren.

      das ist aber nur der spülvorgang, der hat mit der verbrennung recht wenig zu tun. die verbrennung findet im zylinderkopf statt, üblicherweise verwendet man heutzutage zentrale brennräume.

      Warum werden heute die Gase anscheinend waagerecht zum Kolben eingeleitet?

      weil der erreichbare querschnitt größtmöglich ist. ein 10mm hoher kanal mit 0° einströmwinkel hat 10mm effektive kanalöhe, einer mit 10mm höhe und 60° einströmwinkel (typischer winkel für den boostport) hat nur 5mm effektive kanalhöhe.
      bei kleinen einströmwinkeln steigen die ansprüche an die qualität der konstruktion (spülung) und der herstellung (asymmetrische überströmer).


      r