Auspuff hartlöten...

    • Kann ich so nicht beantworten. Wenn Du Flächen hast in die das Lot einfliessen kann dann ja, sonst nicht. Kommt natürlich immer auch auf die Last an. Beim Auspuff treten allerdings heftigte Virationen auf. Auf keinen Fall kannst Du Teile verabeiten bei den zwischen den Teilen Spalte > 1 mm sind. Man muss das alles also schon recht präzise vorbereiten. Beim Schweissen kannst Du i.A. auch recht heftige Spalte zubraten. Das geht beim Löten nicht. Ausserdem: je kleiner der Spalt um so belastbarer die Verbindung!
      Für das Löten von Blechteilen braucht man eine relativ grosse Flamme, da aufgrund der grossen Blechteile viel Wärme "verschwindet".
      Gruss,
    • Man muss unterscheiden zwischen Hartlöten und Autogenschweißen (Schweißen mit Flamme). Beim Löten bleibt definitionsgemäß der Aggregatzustand der zu verbindenden Teile unverändert, d.h. die Metallteile werden lediglich erwärmt, aber keineswegs zum Glühen gebracht. Die Verbindung der Teile erfolgt, indem das verflüssigte Lot in die mikroskopischen Unebenheiten der Oberfläche der zu verbindenden Teile diffundiert (ähnlich funktioniert übrigens das Kleben fester Werkstoffe mittels so genanntem „Sekundenkleber“). Um eine belastbare Verbindung zu erhalten, ist ein entsprechend breiter Lötspalt notwendig. Rohre werden deshalb nicht stumpf zusammengelötet, sondern mittels einer Muffe verbunden.

      Beim Autogenschweißen werden die zu verbindenden Teile bis zum Schmelzpunkt erhitzt, sodass eine Verbindung auf molekularer Ebene stattfinden kann. Damit der gesamte Querschnitt der Schweißstelle von der Flamme erfasst werden kann, muss eine V-Förmige Fuge vorgesehen werden, die von dem beim Schweißen zugeführten Zusatzwerkstoff (Lot) geschlossen wird.

      Der zum Löten notwendige Energieeintrag ist naturgemäß deutlich geringer, weshalb i.d.R. ein Kartuschenbrenner (Lötlampe) ausreicht. Als Brenngas wird dabei ein Gemisch aus Butan und Propan eingesetzt, das mit dem in der Umgebungsluft vorhandenen Sauerstoff verbrennt. Die Angegebenen Temperaturen beziehen sich dabei auf den inneren Bereich der Flamme, während beim Lot der Schmelzpunkt angegeben ist.

      Da beim Autogenschweißen eine deutlich höhere Flammtemperatur notwendig ist, wird hier Acetylen unter Zugabe von purem Sauerstoff verbrannt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stingray ()

    • Das normale Lot schmilzt beim Auspuff ;)

      Ich hab bei ebay ein Autogenschweißgerät gesehen: Hier

      Könnte man damit nicht nur Auspuff schweißen, sondern auch rahmen.... soweit ich weiß schon oder ?



      Oder ein fülldrahtschweissgerät, geht das ?
      Wie, Kolbenfresser ? Am Öl kanns ja nicht gelegen haben, es war ja keins drinn ! :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Kaali ()

    • Original von Stingray
      Beim Löten bleibt definitionsgemäß der Aggregatzustand der zu verbindenden Teile unverändert, d.h. die Metallteile werden lediglich erwärmt, aber keineswegs zum Glühen gebracht.


      Glühen würde aber keine Veränderungen des Aggregatzustandes darstellen.
      Meiner Meinung nach hast du das ein wenig unglücklich formuliert.
      Ich würde zwischen

      - Weichlöten bis 450 °C
      - Hartlöten ab 450 °C
      - Hochtemperaturlöten über 900 °C

      Dabei eignet sich das Hartlöten im Gegensatz zum Weichlöten auch für mechanisch stärker beanspruchte metallische Verbindungen.

      Ich hätte da auch nochmal ne Frage, ob es möglich ist Aluminium auch an höher beanspruchten Stellen zu löten ( Bsp Rahmen.. )
      Hab hier in AL Lot gefunden, allerdings stelle ich mir die Verarbeitung schwierig vor ( Alumium Schmelzpunkt 660 Grad ) das bekomme ich mit der Lötlampe ohne Probleme flüssig - das Lot wird bei 580 - 620° C Grad verarbeitet.
      Hat das schon jemand versucht, hat man dabei keine Probleme das einem das Aluminium ( nicht das lot ) wegfließt ?
    • Das AL-Lot ist ganz gut, hab damit schon Motorgehäuse repariert, wo ich beim Auffräsen durchgefallen bin.

      Ich hab auf einer Messe auch demonstrationen gesehen, wo die Druckgussteile zerbrochen haben und dann velötet haben, das verkraftete auch starke mechanische Beanspruichungen.

      Daher würde ich sagen, daß es einen Versuch wert ist.

      Gruß Tom
      § 146 PbGB:
      • Wer Pocketbikes nachmacht oder verfälscht, oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, ist ein Chinese.
    • Auch wenn in der Literatur teilweise noch zwischen Hochtemperaturlöten und Autogenschweißen unterschieden wird, ist es in der Praxis das Selbe. Und wenn das Material glüht, findet keine Diffusion sondern eine Verbindung auf molekularer Ebene statt.

      Mit dem Lötkolben kann man bestenfalls Kupfer oder Messingbleche weichlöten.

      Das verlinkte Autogenschweißset eignet sich auch zum Schweißen eines Pocketbike-Rahmens . Wenn man in seiner Werkstatt aber einen Starkstromanschluss hat, ist ein Schutzgasschweißgerät sicher die beste Wahl.

      Es gibt spezielle Alulote, die bereits bei einer Werkstofftemperatur von 4oo°C eine hochfeste Verbindung mit dem Alu eingehen. Dabei ist die Lötstelle hinterher belastbarer, als das umgebende Material.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stingray ()

    • Nabend...

      Mit dem Set kann man NICHT Autogenschweissen.
      Das geht nur, wenn man Acetylen und Sauerstoff zu verfügung hat, da die Acetylen-Sauerstoffflamme, bei einem Mischverhältnis von 1:1 reduzierend verbrennt.
      Die Propan-Sauerstoffflamme wirkt oxidierend auf die Schweißstelle und führt zu einer Versprödung, die die Schweißnaht unbrauchbar macht.

      Also wenn das Brenngas von diesem Set und auch anderen Sets aus Propan / Butan
      würde ich damit nicht schweissen, Brennschneidarbeiten kann man damit Problemlos durchführen, sowie Weich und Hartlötarbeiten.

      Daten von dem Set

      Flammtemperatur: 3100° C is ja Ok, Ace/o2 hat 3200

      Arbeitstemperatur: 1250° C Stahl schmilzt bei 1500 Grad

      Sauerstoffflasche 105 bar=100 l

      Die Sauerstoffflasche ist nach max 20 min leer.

      Das Set ist auch von der Leistung zu klein zum Schweissen.


      Original von Stingray
      Auch wenn in der Literatur teilweise noch zwischen Hochtemperaturlöten und Autogenschweißen unterschieden wird,
      ist es in der Praxis das Selbe. Und wenn das Material glüht, findet keine Diffusion sondern eine Verbindung auf molekularer Ebene statt.


      In der Praxis isset nicht dasselbe. Hab mal mehre Firmen angegoogelt, die ihre Hartlötverfahren vorstellten, sowie Firmen die Lote dafür herstellen.
      Deren Löttemperatur beträgt nur 1100 - 1200 Grad. Bei der Temperatur glüht das Metall und nur das Lot wird flüssig.
      Bei der Temperatur hat man den Stahl noch lange nicht flüssig, was beim Autogenschweissen aber nötig ist. Jetzt glüht der Stahl nicht mehr, jetzt ist er Flüssig. Unteranderem wird beim Autogenschweissen auch kein Lot verwendet, sondern das Material, aus das die beiden Metallteile bestehen (z.B. bei nem Stahlrahmen mussman dann Stahldraht nehmen).

      Und bei den dünnen Rahmen, etc, die wir ja teils auch haben, ist auch viel Übung nötig, da hat man ratzfatz ein Loch drinne. (ich hab auch eins ;( )

      Und wer mal wissen will wie sowas ausschaut, hier steht alles übers Autogenschweissen. Von a bis Z...
      m-seider.de/autogenschweissen.htm

      Ich schweisse beruflich seit etwa 8 Jahren Rohrleitungen Autogen (mit und ohne Spiegel), Schutzgas und Löte hart sowie auch weich. Manche müssen drücke von 16 bar dauerhaft aushalten.

      So, ich hoffe ich konnte helfen

      Gruss

      Der Isaac

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von LGHisaac ()

    • Was das "Hochtemperaturlöten" angeht, haben wir beide unsere Meinung, es macht wenig Sinn, da weiter drüber zu diskutieren.

      Falls es sich bei dem Brenngas um ein Butan/Propan Gemisch handeln sollte, hast du völlig recht. Meines Wissens handelt es sich jedoch um ein Brenngas auf Acetylenbasis. Da es diese Sets in jedem größeren Baumarkt zu kaufen gibt, kann man ja mal auf die Flasche schau'n. Dass eine so kleine Flasche nicht lange durchhält, sollte auch klar sein. Und im Übrigen, wie heißt es so schön: "Übung macht den Meister"!